Zeit: | 10. Februar 2022 |
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moderiert von Verena Hartbaum, Leo Herrmann, Philipp Krüpe, Sandra Oehy,
mit Gast Angelika Hinterbrandner
mit Gast Angelika Hinterbrandner
17:00 Uhr Entwurfslehre des IGmA
Stoccarda Interrotta/Stuttgart Interrupted – Ein spekulatives Stadtmodell
18:00 Uhr Plattform “Rechte Räume“
Ein Atlas autoritärer (Meta-)Politiken in Architektur, Urbanismus und Kultur (www.rechteraeume.net)
19:00 Uhr SToA features ARCH+ Vol.
Filmpremiere
"Atlantis – Rekonstruktion eines Idealstadtprojekts von Léon Krier für Helga und Hans Jürgen Müller"
Stephan Trüby im Gespräch mit Léon Krier und Helga Müller
Eine IGmA Produktion, 2021
Stephan Trüby im Gespräch mit Léon Krier und Helga Müller
Eine IGmA Produktion, 2021
Kamera / Ton: Leo Herrmann, Philipp Krüpe // Schnitt: Patrick Haiser // Musik: Oliver Schwamkrug
Im Jahre 1984 konzipierte das Stuttgarter Galeristenpaar Helga und Hans-Jürgen Müller das Zukunftsprojekt Atlantis: In Anbetracht der sich bereits damals abzeichnenden ökologischen Katastrophe sollte als „Initiative der besten Kräfte“ eine elitäre Idealstadt entstehen, um von dort aus Vorschläge für „die Reform der westlichen Zivilisation zur Überlebensfähigkeit unserer Gesellschaften über die kommende Jahrtausendwende hinaus“ zu erarbeiten. Ab 1985 war der luxemburgische Architekt Léon Krier mit der Planung dieser Stadt beauftragt. Sie sollte auf einem weitläufigen, im Besitz der Müllers sich befindenden Areal auf Teneriffa entstehen, als „urbanes Bauhaus aus dem Geist der Antike, nach den elementaren Bauprinzipien der Renaissance-Architektur“. Das Vorhaben wurde insbesondere in den 1980er und 1990er Jahren auf vielen Ausstellungen präsentiert – unter anderem in Frankfurt am Main, Stuttgart, Zürich und Bologna. Ab 1989 gab es eine reale Option zur Verwirklichung von Atlantis: Alfred Herrhausen machte das Projekt zur Vorstandssache der Deutschen Bank, doch kurz darauf wurde er Opfer eines RAF-Attentats, und die Realisierungspläne zerschlugen sich. Im Gespräch mit Stephan Trüby rekonstruieren Helga Müller und Léon Krier Atlantis als ein Projekt voller Widersprüche, dessen Entstehungsprozess von größten Hoffnungen, aber auch fundamentalem Zweifeln begleitet war. Der Entwurf fällt in eine Zeit, in der der Architekt an einer Depression litt, die nach eigenen Angaben durch die äußerst negative Reaktion auf das 1985 von Krier publizierte Verherrlichungsbuch Albert Speer. Architecture 1932-1942 hervorgerufen worden war. Was in dem Film auch deutlich wird, ist, dass bei Krier die einstige Hoffnung auf rettende Eliten ins Gegenteil verkehrt wurde: In Anbetracht der Anti-Corona-Maßnahmen verbreitet er im Interview Verschwörungsmythen, wonach Covid-19 ein Plan von „Davos“ und Bill Gates sei.
Der Film ist nach der Premiere abrufbar on demand auf www.k1tv.watch.
Link zum Video des gesamten IGMA DAY