Time: | April 4 – 5, 2023 |
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Liberal geprägte Demokratien erfahren seit einiger Zeit den Aufstieg autoritärer und (neo-) faschistischer Bewegungen und Regierungen. Das Forschungsprojekt „Rechte Räume“ untersucht seit 2018 dessen räumliche Dimensionen. Von hassschürenden Memes im digitalen Raum über revisionistische Erinnerungsarchitekturen bis zu antidemokratischen Privatstadtprojekten: An zwei Abenden wird über ökonomische, politische und mediale Aspekte des globalen Rechtsrucks – und die Widerstände dagegen – diskutiert.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit und an der Akademie der Künste Berlin, konzipiert von Philipp Krüpe und Stephan Trüby (IGmA).
Tag 1
4.4.2023, 19h
Einführung: Philipp Krüpe
Präsentationen und Gespräch: Theresia Enzensberger, Paul Mason und Niloufar Tajeri, Moderation: Stephan Trüby
Tag 2
5.4.2023, 19h
Einführung: Philipp Krüpe
Präsentationen und Gespräch: Gilad Baram, Tiara Roxanne und Simon Strick, Moderation: Stephan Trüby
Der bildende Künstler und Filmemacher Gilad Baram lebt in Berlin. Seine Arbeiten umfassen eine Vielzahl von Medien – Film, Fotografie, Video, Installation und Webkunst. Sie wurden auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt und in verschiedenen Museen und Kunstinstitutionen weltweit ausgestellt. Zu seinen Filmen gehören der preisgekrönte Dokumentarfilm Koudelka Shooting Holy Land (2015) und The Disappeared (2018, mit Adam Kaplan).
Die Schriftstellerin und Journalistin Theresia Enzensberger lebt in Berlin. Sie studierte Film und Filmwissenschaft am Bard College in New York und schreibt als freie Autorin unter anderem für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Monopol, ZEIT Online und DIE ZEIT. 2014 gründete sie das BLOCK Magazin, das 2016 bei den Lead Awards als bestes Newcomer-Magazin prämiert wurde. Ihr erster Roman Blaupause (2017) wurde mit der Alfred-Döblin-Medaille ausgezeichnet. Zuletzt erschien ihr zweiter Roman Auf See (2022).
Philipp Krüpe ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Grundlagen moderner Architektur (IGmA), Universität Stuttgart. Er publiziert und arbeitet zu architektur- und medientheoretischen Themen, unter anderem für ARCH+, Baumeister, die Bundeszentrale für politische Bildung und verschiedene Kulturinstitutionen in Deutschland. Zusammen mit Stephan Trüby verantwortet er das Forschungsprojekt „Rechte Räume“. Aktuell forscht er zur politischen Medien- und Affektgeschichte der modernen Architekturtheorie.
Paul Mason ist Journalist, Schriftsteller und Filmemacher. Zu seinen Publikationen gehören Postcapitalism: A Guide To Our Future (2015) und How To Stop Fascism (2021). Er arbeitete als Wirtschaftsredakteur bei BBC Newsnight und Channel 4 News. Derzeit schreibt er u.a. für The New European, Social Europe und die Frankfurter Rundschau. Er produzierte u.a. den unabhängigen Dokumentarfilm #ThisIsACoup (2015) und das Theaterstück Why It's Kicking Off Everywhere für BBC TWO (2018). 2020 wurde er mit dem Erich-Fromm-Preis geehrt. Er ist Aktivist in der britischen Labour Party.
Tiara Roxanne ist Taraskanisch-Mestizische-Wissenschaftler*in und Künstler*in mit Wohnsitz in Berlin. Derzeit ist Roxanne Postdoc-Stipendiat*in bei Data & Society im Forschungsteam für vertrauenswürdige Infrastrukturen und entwickelt Regelwerke für Vertrauen und Sicherheit im Internet mit indigenen Gemeinschaften in Mittel- und Südamerika. Roxannes Arbeit widmet sich dem Hinterfragen der Ethik von Künstlicher Intelligenz durch eine antikoloniale und cyberfeministische Perspektive. 2022 nahm Roxanne an der „AI Anarchies“ Herbstakademie in der Akademie der Künste teil.
Dr. Simon Strick ist Genderforscher und Medienwissenschaftler am ZeM Brandenburg. Er hatte Positionen u.a. an der FU Berlin, Universität Paderborn und University of Virginia inne. Seine Forschungs- und Lehrtätigkeit konzentriert sich auf Gender- und Rassismustheorien, Populäre Kulturen, Affect Studies, Medien- und Kulturanalyse. Mit Susann Neuenfeldt und Werner Türk gründete er 2009 das Performancekollektiv PKRK. Für seine Forschung und Publikation zu Rechte Gefühle. Affekte und Strategien des digitalen Faschismus (2021) wurde er mit dem Hans Bausch Mediapreis 2021 ausgezeichnet.
Niloufar Tajeri ist Architektin und Architekturtheoretikerin. Sie promoviert am DFG-Graduiertenkolleg „Identität und Erbe“ an der TU Berlin. In ihrer theoretischen Arbeit beschäftigt sie sich mit strukturellem Rassismus und Kolonialität in Architektur und Planung sowie urbanen Aufständen und Erinnerungspolitik in der neoliberalen Stadt. In angewandten Forschungsprojekten bilden feministische Raumpraxis, Postwachstum und sozial-ökologisch behutsame Transformation von Wohnanlagen aus der Nachkriegszeit thematische Schwerpunkte.
Prof. Dr. phil. Stephan Trüby ist Professor für Architekturtheorie sowie Direktor des Instituts Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen (IGmA) der Universität Stuttgart. Zuvor lehrte er an der HfG Karlsruhe, an der Zürcher Hochschule der Künste, an der Harvard University und an der TU München. Zu seinen letzten Büchern gehören Die deutschen Beiträge zur Architekturbiennale Venedig seit 1991 – Eine Oral History (2016, mit Verena Hartbaum), Absolute Architekturbeginner: Schriften 2004-2014 (2017), Die Geschichte des Korridors (2018) und Rechte Räume: Politische Essays und Gespräche (2020).